Mediation
Die Konfliktparteien wollen mit Unterstützung einer dritten (neutralen) Person zu einer Vereinbarung gelangen, die ihren Bedürfnissen und Interessen entspricht.
Mediation ist kein Schiedsgericht. Der Mediator trifft keine Entscheidungen, gibt keine Empfehlungen und formuliert keine Vorschläge für eine mögliche Lösung des Konflikts.
Wichtiges Ziel einer Mediation ist eine verbindliche, in die Zukunft weisende Abschlussvereinbarung der Parteien. Darüber hinaus gilt es, eine selbstbestimmte, einvernehmliche und konkrete Konfliktregelung zu erarbeiten. In einem Mediationsverfahren wird kein Urteil gesprochen.
Mediatoren sind nicht für das Verhandlungsergebnis und damit die Abschlussvereinbarung verantwortlich. Es ist vielmehr ihre Aufgabe, die Kommunikation so zu führen, dass die Parteien aus dem Konflikt heraus zu einer Regelung finden können.
Kern jeder Mediation ist es, die Konfliktparteien an einen Tisch in ein Gespräch zu bringen. Der Mediator steuert nun die Kommunikation so, dass die Konfliktparteien den Versuch wagen, Sache und Person voneinander zu trennen. Sie sollen ihre Wahrnehmungs- und Entscheidungsmuster erkennen, analysieren, wie ihre individuellen Wahrnehmungen als Konfliktfaktoren wirken, und sie als Ursachen für Entscheidungsverzerrungen benennen.
Im Laufe der Jahrzehnte haben sich in der Mediation unterschiedliche Modelle entwickelt. Deren Phasen des konkreten Ablaufs variieren im Detail; die folgenden fünf Phasen gelten jedoch als grundlegend.
Die fünf Phasen der Mediation
- Erläuterung des Verfahrens.
- Was können die Parteien erwarten?
- Abstecken des Zeitrahmens.
- Abschluss des Mediationsvertrags inkl. Festsetzung der Honorarnote des Mediators.
- Festlegen der Regeln für das Verfahren.
- Die Parteien erläutern die Problematik aus ihrer Sicht.
- Sachliche Darstellung des/der Konflike/s.
- Welche Schäden sind entstanden?
- Wie werden sie von den Parteien eingeschätzt?
- Welche Lösungen sind möglich?
- Ansprechen unklar gebliebener Punkte.
- Festlegen aller im Verlauf der Mediation zu behandelnden Punkte.
Diese Treffen dienen dazu, zusätzliches Hintergrundwissen zu erlangen oder im Falle von Spannungen zwischen den Parteien die Kommunikation über den Mediator in Gang zu halten.
Die Lösungsmöglichkeiten werden von den Parteien gewichtet und bewertet. Mithilfe des Mediators versuchen sie, eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Wenn die Parteien eine Zusammenarbeit anstreben, ist es sinnvoll, Nachfolgetreffen zu vereinbaren, um das Umsetzen der Vereinbarung zu begleiten.
Ein vollständiges Scheitern – ohne jegliches Ergebnis – ist möglich; die Mediation kann von den Parteien jederzeit abgebrochen werden.
Als Sachverständiger stelle ich mein bautechnisches Verständnis und meine Kenntnisse zur Verfügung, um mit Ihnen gemeinsam optimale Lösungen zu finden.
Andreas Gieß