Friedrich Schiller wusste schon im „Lied der Glocke“ zu berichten: „Drum prüfe wer sich ewig bindet – Ob sich das Herz zum Herzen findet.“
In Sachen Hauskauf trifft die Parodie auf diesen Vers (wird Wilhelm Busch oder Bert Brecht zugesprochen), genauer zu: „Drum prüfe wer sich ewig bindet – ob sich nicht was Bess´res findet.“
Kaum ein anderes Ereignis… wie eine Eheschließung… wird mit soviel Emotionen und Leidenschaft begangen, wie der Kauf der eigenen 4 Wände. Vorstellungen an Größe, Lage, Aufteilung, Garten, Infrastruktur, Kaufpreis… Alles Faktoren, wenn diese den eigenen Vorstellungen entsprechen, um blindlinks in eine Immofalle zu rennen, wenn Emozionen und Gefühle das eigene analytische Gedankengut ausschalten.
Die „Wunschimmobilie“, wo alles zu passen scheint, setzt einen blockierenden Gedankenprozess in Gang, so nach dem Motto: „Das Haus wird schon in Ordnung sein“. Schlimmer noch, selbst Fachleute, welche „ihr Heim“ nun gefunden haben, blenden Baumängel und Schäden teilweise aus. Nur noch der Wunsch diese (Traum-) Immobilie zu besitzen. Ohne „wenn und (vor allem) aber“! Selbst offensichtliche Anzeichen, wie Feuchte oder Schimmel im Haus, werden mit irrationalen Begründungen verniedlicht.
Nun kann man fragen, warum das so ist? Die Antwort ist relativ einfach. Jeder Mensch sucht/findet seinen Lebenspartner aus irrationalen Gründen… ist halt die Liebe.Der Unterschied: Ein Haus teilt diese Zuwendung nicht und wird möglichen Bauschäden/Baumängeln gnaden- und vor allem emozionslos Rechnung tragen.
Wie man vorbeugen kann:
- Vertrauen Sie Ihrem Instinkt, dem sogenannten Bauchgefühl. Wenn es bei der ersten Besichtigung „grummelt“? Lassen Sie die Finger davon.
- Wer den Entschluss fasst ein Eigenheim zu kaufen, sollte im Gesamtbudget der Finanzierung die Kosten für einen Sachverständigen berücksichtigen, welcher der Wunschimmobilie auf den Zahn fühlt.
- Spätestens zum 2. Besichtigungstermin sollte der Sachverständige die Immobilie in Augenschein nehmen!
- Vertrauen Sie in die Bewertungen des Sachverständigen. Ein Ergebnis „Finger weg von dem Haus“, kann die Träume platzen lassen. Und suchen Sie nicht nach fadenscheinigen Gründen, die Bewertungen zu verniedlichen. Denn nicht selten wird aus dem Traum ein Alptraum.