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7 Jan. 2016

Wunderschaum: Antworten

Am 12.12.2015 schrieb ich einen Beitrag Zum Thema „Wunderschaum“.
Eigentlich nur eine finale Beschreibung meinerseits, welche das „Wunder“ klarstellen sollte.

Seit dem 12.12.2015 wurden mir ca. 100 E-Mails gesendet… von Handwerksfirmen, Architekten und Bauherren.

Ich bitte schon jetzt zu entschuldigen, dass ich die Fragen nicht alle einzeln per mail beantworten kann.

Die häufigsten gestellten Fragen versuche ich nun zusammenfassend zu beantworten.

Frage 1:
Sie schreiben „wortwörtlich brandgefährlich“! Was bedeutet das? Habe ich ein Problem, wenn mein Fensterbaubetrieb den Kleber eingebaut hat?“

Eine Zulassung für den Brandschutz (B2) des Klebers besteht nur bis zu einer Baufuge von 15mm. Jede Klebefuge die größer/breiter ist (als das Prüfzeugnis ausweist), entspricht somit der Brandschutzklasse B3.

Frage 2:
Die Händler und Hersteller schreiben doch, dass der Kleber luft- und schlagregendicht ist! Wieso muss ich als Verarbeiter mich mit Zeugnissen rumschlagen, welche der Hersteller hat erstellen lassen?“

Die Prüf-Zeugnisse für den Kleber unterliegen exakt definierten Einbausituationen, welche ZWINGEND einzuhalten sind. Deswegen sollte sich jeder Verarbeiter die Prüfzeugnisse GENAU durchlesen. Abweichende Einbausituationen können abweichende Leistungseigenschaften nach sich ziehen.

Frage 3:
Mir wurde genau dieser Schaum/Kleber für unsere neuen KS-Fenster und -Türen in unserem Haus angeboten. Also die Firma will nur den Kleber einbringen und dann raum- und außenseitig mit Flachleisten anschließen und mit Acryl versiegeln? Alles wäre nach Enev, etc… Stimmt das?

Wenn die vordefinerte Fugenbreite stimmig ist (wo ist diese schon im Bestandsbau vorhanden), kann es vielleicht funktionieren. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob auch unter Realbedingungen der Montage so exakt geschäumt/geklebt wird wie im Labor. Nicht zu vergessen, dass es sich bei dem vermeindlichen Kleber nicht um ein Befestigungsmittel handelt. Der EInsatz dieser Kleber ersetzt nicht die mechanische Befestigung der Elemente im Baukörper.

Fazit:

In der Regel, wird man nicht die definierten Vorgaben im Altbau vorfinden und die Schaffung (Leibungsvorbereitung) hierzu, ein weit höheres Maß an Manpower und Material benötigt, als ein Wunderschaum an Vorteil bringen mag.